Im Mai 1945 begann der sowjetische Geheimdienst mit der Einrichtung eines militärisch gesicherten Sperrgebiets in Berlin-Hohenschönhausen. 1951 wurde das Areal dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR übergeben und von diesem als Geheimdienstbereich bis Anfang 1990 weitergeführt. Dort befand sich auch die zentrale Untersuchungshaftanstalt.
Im Februar 1990 übernahm das Innenministerium der DDR die Haftanstalt, zu deren letzten Insassen u. a. Erich Mielke und Harry Tisch gehörten. In dem denkmalgeschützten Gebäude arbeitet seit 1994 die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Sie soll die Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren 1945 bis 1989 erforschen, zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur anregen und am Beispiel dieses Gefängnisses über das System der politischen Justiz in der DDR informieren.
Seit April 2008 kennzeichnen eine temporäre Bodenmarkierung sowie 13 Informationstafeln die stadträumliche Dimension des ehemaligen Sperrgebiets. Fotos, Pläne und Texte in Deutsch und Englisch erläutern Geschichte und Funktion der Gebäude in ihrer Entwicklung zwischen 1945 und 1990. An der Ecke Freienwalder/Gensler Straße, gegenüber dem Eingang zur Gedenkstätte, befindet sich ein zentraler Ort der Information. Er führt in das Thema ein und gibt einen Überblick über die Standorte der Infotafeln.
In Vorbereitung dieses Informationssystems hat das Berliner Forum 2006 das diskursive Auswahlverfahren „Markierung des ehemaligen Sperrgebiets Berlin-Hohenschönhausen“ unter drei eingeladenen Gestalterbüros durchgeführt und parallel dazu im Auftrag des Bezirksamtes Lichtenberg eine Fachkommission berufen, die die Erarbeitung der Texte und Bildfolgen zur Markierung des ehemaligen Sperrgebiets wissenschaftlich begleitete.
mehr Informationen: Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen